Wie?

Frühförderung,

Grundlage der Frühförderung ist eine umfassende Diagnostik. Die Förderung des Kindes geht vom individuellen Verhalten, dem Entwicklungsstand und der konkreten Lebenssituation des Kindes in der Familie aus. Die Entwicklung ihres Kindes kann in folgenden Bereichen angeregt und unterstützt werden:

  • sozial-emotionale Entwicklung
  • Wahrnehmungsverarbeitung und Wahrnehmungsintegration
  • Motorik
  • kognitive (geistige) Entwicklung
  • Spielentwicklung
  • Sprachentwicklung
  • Selbständigkeit

Die Eltern und Bezugspersonen werden selbstverständlich aktiv in den Förderprozess eingebunden.

Methoden in der heilpädagogischen Praxis

Den besonderen Bedürfnissen der Kinder entsprechend – und nach Schwerpunkten und Qualifikationen des Teams – werden folgende Methoden angewandt. Hier werden sie getrennt voneinander vorgestellt. In der heilpädagogischen Arbeit werden sie aber meist integriert verwendet, es wird nach einem multimedialen Ansatz, der ein methodenübergreifendes Hilfsangebot erfordert, gearbeitet. Es ist für uns selbstverständlich, dass wir die eingesetzten Methoden immer wieder überprüfen und gegebenenfalls anpassen.

Zusätzlich zu den in der heilpädagogischen Behandlung und Frühförderung eingesetzten Methoden bieten wir auch Marte Meo als Eltern Beratung an.

Heilpädagogische Förderung im Spiel

„Das Spiel ist der Motor der kindlichen Entwicklung!“

….Diese Tatsache machen wir uns in unserer täglichen Arbeit zu Nutze. Unser Angebot für die Kinder setzt immer in einem spielerischen Kontakt an.

Wir gestalten Spielsituationen, in denen das Kind sich selbst aktiv handelnd erleben kann. Dem Kind werden Anregungen zur Entwicklung von Körpergefühl, Wohlbefinden, Bewegungsempfinden, Wahrnehmungen, Kommunikation und Kontaktaufnahme geboten. Im Spiel soll das Kind Freude empfinden.

Ein Kind, das Freude erlebt, ist offener und eher bereit auf- und wahrzunehmen.

Ein wesentlicher Aspekt der Arbeit ist es daher, einem Kind Lebensfreude und Spaß zu vermitteln. Die Bereitschaft des Kindes sich auf sein Gegenüber und neue Situationen einzulassen ist elementar für eine positive Lebenseinstellung und macht neugierig auf die Welt.

Folgende Methoden werden in Spielsituationen eingebunden.Ein Kind, das Freude erlebt, ist offener und eher bereit auf- und wahrzunehmen.

Die Heilpädagogische Übungsbehandlung (HPÜ)

Die HPÜ ist eine an der Katholischen Fachhochschule in Freiburg entwickelte Methode der Heilpädagogen Clara Maria von Oy und Alexander Sagi. Sie besteht aus einem Spannungsverhältnis von Förderung und Spiel. Das Spiel in der HPÜ ist ein gelenktes Spiel. Es gibt Hilfestellung zur Entfaltung der Persönlichkeit und zur Entwicklungsförderung beeinträchtigter Kinder. Auswahl der Spielmaterialien und Angebot der Spielsituation richten sich jeweils nach dem individuellen Entwicklungsstand und der momentanen situativen Lernbereitschaft.

Die Heilpädagogische Übungsbehandlung basiert auf einem ganzheitlichen Ansatz. Sensorische, motorische, kognitive, soziale und emotionale Fähigkeiten und Fertigkeiten sollen entwickelt bzw. gefördert werden. Über das Spiel werden Spielkompetenzen, Kulturtechniken und Verhaltensnormen sowie eine weitgehende Selbständigkeit ermöglicht. Die Heilpädagogische Übungsbehandlung versteht sich als eine Methode mit Herz. Es gilt der Grundsatz:

„Eine Heilpädagogische Übungsbehandlung in der nicht wenigstens einmal herzlich gelacht wird, ist keine Heilpädagogische Übungsbehandlung.“ (Clara Maria von Oy)

Heilpädagogische Spieltherapie

In der Heilpädagogischen Spieltherapie wird dem Kind über das Spiel Gelegenheit gegeben, sich mitzuteilen und konfliktgeladene Verhaltens- und Erlebensweisen, sogenannte Verhaltensstörungen, darzustellen. Im sichereren Rahmen kann das Kind im Spiel Probleme darstellen und deren Lösungsmöglichkeit exemplarisch ausprobieren ohne mit negativen Konsequenzen im Alltag rechnen zu müssen.

Das Spiel allgemein hat spannungsregulierende Eigenschaften. Bei Langeweile herrscht zu wenig Spannung vor und bei Stress zu viel. Dies weckt Unlustgefühle im Kind. Beim Spielen liegt dagegen ein mittleres Spannungsniveau vor. Dieses ist optimale Voraussetzung für Lernprozesse. Dabei soll nicht in erster Linie eine symptomorientierte therapeutische Veränderung erzielt werden. Vielmehr geht es darum, das Kind zu befähigen, mit sich und seiner Umwelt zurecht zu kommen. Sich selbst zu beobachten und zu beurteilen, emotionale Erlebnisse neu bewerten zu können sowie mehr Selbstvertrauen und Selbstsicherheit aufzubauen, sind Ziele der Heilpädagogischen Spieltherapie.

Das gemeinsame Erleben von Heilpädagogin und Kind im Spiel trägt in besonderer Weise zur Entstehung eines pädagogischen Bezugs bei. Damit kann ein besseres gegenseitiges Verständnis erzielt werden. Durch die gemeinsamen spielerischen Interaktionen und die Aktivierung der Erlebnisfähigkeit werden zudem Motorik, Kreativität, Vorstellungskraft sowie intellektuelle Fähigkeiten und Fertigkeiten gefördert.

Heilpädagogische Rhythmik

Die heilpädagogische Rhythmik wurde maßgeblich von dem Schweizer Musikpädagogin Emil-Jaques Dalcroze und der Rhythmiklehrerin Mimi Scheiblauer entwickelt. Sie ermöglicht auf eine ganzheitliche Förderung mit allen Sinnen mittels Musik, Bewegung und Sprache. Dabei werden über die Elemente Zeit, Raum / Klang, Kraft und Form motorische Fähigkeiten wie Geschicklichkeit, körperliche Koordination, Balance, Rhythmus- und Taktgefühl gefördert. Aber auch kognitive und sprachliche Fähigkeiten wie Begriffsbildung, Konzentrations- und Merkfähigkeit werden gestärkt.

Heilpädagogische Rhythmik findet meist in Kleingruppen statt. Somit werden auch soziale Fähigkeiten eingeübt. Selbstvertrauen und Sicherheit, Kontaktfähigkeit und soziale Rücksichtnahme werden erlebt und gefestigt. In Musik und Bewegung werden Ordnungsübungen, Konzentrations-, Gedächtnis-, Improvisations- und Phantasieübungen gemacht. Bei allem gilt stets das Prinzip „erleben – erkennen – benennen“. Die eigenen Erfahrungen stehen am Anfang. Sie werden nicht durch sprachliche Erklärungen vorweg genommen. Dadurch kommt die heilpädagogische Rhythmik ohne Leistungsdruck aus. Zugleich fordert sie mehr Eigeninitiative und Kreativität bei den Kindern heraus.

Wahrnehmungsförderung nach sensorisch-integrativer Pädagogik

Die sensorische Integrationstherapie wurde von der amerikanischen Psychologin und Ergotherapeutin Jean Ayres entwickelt. Die sensorische Integration ist ein neurologischer Prozess bei dem über die Sinne aufgenommene Empfindungen ins Gehirn geleitet werden. Dort werden sie geordnet, um die Bedeutung zu erfassen und daraufhin sinnvoll handeln zu können. Sie ist notwendig, um den Körper gezielt und willkürlich bewegen zu können und um sich in den jeweiligen Umständen und Situationen adäquat verhalten zu können. Das Gehirn verknüpft die unterschiedlichen Sinneswahrnehmungen miteinander. Es setzt die Sinnesimpulse in bedeutungsvolle Formen und Beziehungen um. So wird ein sinnvolles Handeln ermöglicht.

Bei sensorischen Integrationsstörungen orientiert sich die heilpädagogische Behandlung an der sensorisch-integrativen Pädagogik. Sie bietet dem Kind Möglichkeiten, sich intensiv im geschützten Rahmen mit seiner Umwelt auseinander zu setzen. Das Kind erhält eine individuell auf seine Bedürfnisse abgestimmte Wahrnehmungsförderung in Form von bewusst ausgewählten Sinnesreizen. Diese regen im Gehirn das Ordnen der Sinnesempfindungen, die Bildung neuer synaptischer Verbindungen und damit ein sinnvolles Handeln an.

Kommunikationsförderung

Positive Beziehungen zu anderen Menschen zu haben ist ein Grundbedürfnis von Kindern und Erwachsenen. Die Fähigkeit, sich verbal auszudrücken und mittels Sprache in Kontakt zu anderen zu treten, ist dabei entscheidend. In der heilpädagogischen Förderung werden in Abgrenzung zur logopädischen Behandlung keine Sprech-, Sprach- oder Stimmübungen durchgeführt. Vielmehr wird versucht zunächst den fehlenden kommunikativen Kontakt zu den nächsten Bezugspersonen des Kindes (Eltern, Erzieherinnen, Heilpädagogin, etc.) zu fördern bzw. (wieder) herzustellen.

Motopädagogik / Psychomotorische Förderung

1955 wurde von J. E. Kiphard in seiner Arbeit mit bewegungsbeeinträchtigten und verhaltensauffälligen Kindern der Grundstein für ein neues bewegungspädagogisches Leitbild gelegt. Entgegen der damals noch weit verbreiteten funktional-mechanistischen Auffassung von Motorik wurde von ihm eine Methodik entwickelt, welche die Identität körperlich-motorischer und psychischer Prozesse zur Grundlage hatte. Das Kind und seine Bedürfnisse und Fähigkeiten sollten wieder in den Mittelpunkt rücken.

Genauso wie Persönlichkeitsentwicklung als Prozess des Zusammenwirkens psychischer, sozialer, kognitiver und motorischer Faktoren zu verstehen ist, treten auch Entwicklungsstörungen meist nicht isoliert auf. Sie betreffen oft die ganze Persönlichkeit. Ziel psychomotorischer Bemühungen kann also nicht sein, bestimmte Teilgebiete zum „besseren Funktionieren“ zu bringen. Vielmehr bietet sie eine ganzheitlich ausgerichtete Entwicklungsförderung über das Medium Bewegung. Bewegung eignet sich insbesondere als Medium, da sie einen altersgerechten Zugang zur Gefühlswelt des Kindes ermöglicht. Darüberhinaus kann das Bewegungsverhalten auch Aufschluss über Prozesse geben, die sprachlich nicht ausgedrückt werden oder werden können.

Heilpädagogisches Werken/ Gestalten

Das heilpädagogische Gestalten und Werken bietet handlungs- und beziehungsorientierte Situationen des gemeinsamen Tuns. Es gilt, Blockaden von Kindern mit Störungen auf der Handlungs- und Beziehungsebene aufzulösen, damit die Selbstheilungskräfte mobilisiert werden. Die betroffenen Kinder empfinden sich oft als handlungs- und beziehungsunfähig. Es liegt ein Nicht-Nutzen-Können der eigenen Möglichkeiten zugrunde.

Gerade auch Kinder mit Sprachproblemen haben eine Chance, sich zu öffnen und sich bildnerisch auszudrücken. Das gestaltende Kind macht z. B. beim Umgang mit Ton, Farbe und Pinsel durch das Berühren, Riechen, Erleben des Materials neue Erfahrungen auf unterschiedlichen Ebenen. Gefühle und Handlungsimpulse werden dabei deutlich, Veränderungen können in der Gestaltung erprobt werden. So können die Kinder wieder mehr in Beziehung zu sich gelangen, sich selbst kreativ erleben, in Beziehung zum Gegenüber kommen, die Stärkung des Ichs erleben. Gleichzeitig werden die feinmotorische Koordinationsfähigkeit, Kraft, Ausdauer und Phantasie gefördert. Das Gestalten – allein oder mit anderen – wird zum spannenden und lustvollen, letztlich befreienden Akt.

Entspannungs-/Konzentrationsübungen

Gesundheit und Wohlbefinden sind abhängig vom Gleichgewicht zwischen Anspannung und Entspannung, Aktivität und Ruhe, Stress und Erholung. Immer häufiger zeigt sich auch bei Kindern ein inneres Ungleichgewicht.

Die angebotenen Entspannungsmethoden sollen die Fähigkeit der Kinder zur eigenen

Körperwahrnehmung erhöhen und die Konzentrationsfähigkeit vertiefen.

Gemeinsam die Stille entdecken, das kann z.B.  draußen in der Natur durch meditatives Spiel,

Phantasiereisen und Entspannungsgeschichten erfolgen.