Marte Meo

  1. Von einer alltäglichen Situation nimmt die MARTE MEO – Therapeutin einen Miniclip auf, z.B. von einer gemeinsamen Mahlzeit, einem Spiel, einer Arbeitssituation oder auch im pflegerischen Bereich von einer Wasch- oder Füttersituation
  2. Bei der ersten Auswertung des Materials macht die Therapeutin für die eigenen Unterlagen eine ausführliche Interaktionsanalyse, die ihr sehr konkrete Informationen über die Fähigkeiten und Fertigkeiten der gefilmten Personen gibt. MARTE MEO setzt nicht an möglichem Fehlverhalten an, sondern liest die „Botschaft“ hinter dem Problem, welche Fähigkeiten ein Kind noch entwickeln muss. Z.B.: Ein Kind kann eigene Gefühle nicht kontrollieren → dafür ist Voraussetzung, dass es entwickeln muss eigene Gefühle wahrzunehmen! Für diesen Lernprozess benötigt es Unterstützung. Dafür bekommen die Begleitpersonen sehr genaue Informationen, wie sie das tun können.
  3. Die MARTE MEO – Fachkraft sucht ein gelungenes Interaktionsmoment heraus, das etwas mit der Hilfefrage der Eltern zu tun hat.
  4. In der ersten Auswertung achten die Therapeuten besonders darauf, den Eltern Rückmeldungen zu geben, die ihnen Mut machen. Über gute Bilder wächst eine positive Zielvorstellung und ein gelungener Clip ist der erste Schritt in die gewünschte Richtung. Hier kann Energie und Hoffnung entstehen, dass es gelingen könnte. Für den zweiten Clip wird geplant das gelungene Kontaktmoment zu wiederholen.

Die beratene Person hat über Bilder kleinschrittig erlebt, wie es zustande gekommen ist und kann nun zurück im Alltag sofort bewusst damit beginnen. Dies ist gut möglich, weil die Eltern sich selbst als Modell im Film gesehen haben. Hier werden keine Ideen aus anderen Köpfen vermittelt, sondern die Beratenen haben die eigene Wirksamkeit gespürt.

  1. Im Folgefilm kann überprüft werden, welche kleinen oder großen Veränderungen schon zu beobachten sind und es wird der nächste Schritt besprochen.

Der MARTE MEO – Prozess hat begonnen

Die Kontakte finden wöchentlich statt

Die Anzahl der Filme richtet sich nach den Klienten

Die Gesprächsinhalte während des Prozesses schließen das erlernte Problematisieren und den defizitären Blick aus, was für manche Eltern sowie für viele Berufsgruppen neu ist. Was alles schief läuft und welche Auffälligkeiten vorliegen, ist eigentlich bekannt, auch wenn den Betreuern zu Beginn Raum gegeben wird ihr Belastungen zu benennen. Emotional gut besetzte Ziele zu erreichen, ist besser möglich über das „Großmachen“ auch noch so kleiner positiver Initiativen, die in die richtige Richtung zeigen.

 

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